Hallo ihr Lieben,
Überall kann man sie nun kaufen: Jeans im Used-Look! Allerdings sind diese Hosen, die zu Omas Zeiten direkt in dem Altkleidersack gewandert wären, dafür dass sie eigentlich kaputt sind, im Vergleich zu normalen Jeans recht teuer. Dabei ist es ein Leichtes Hosen kaputt zu machen und das sogar noch ohne Ärger zu bekommen :) Bei meiner letzten Stöberaktion habe ich im H&M eine Jeans gefunden, die perfekt für dieses kleine Projekt ist und mit ihrem Preis von knapp 10 Euro auch verschmerzbar bleibt. Damit eure Jeans nun auch den gewünschten Used-Look bekommt, braucht ihr noch ein paar weitere Kleinigkeiten, die ihr sicher irgendwo im Hause findet:
Dafür braucht ihr: Eine Jeans, eine Schere, Nadel und Garn, einen Einwegrasierer und Sandpapier (möglichst grob!)
Nun könnt ihr euch noch überlegen, ob ihr eine normale Länge für eure Hose bevorzugt oder ob ihr lieber eine Knöchelhose haben wollt. Da ich mittlerweile jede Menge Jeans mein Eigen nennen kann, dachte ich mir eine schöne Knöchelhose wäre für den Sommer sicher auch süß. Also falls ihr eine lange Hose bevorzugt, könnt ihr ruhig ein paar Schritte überspringen :)
Falls nicht geht es hier direkt mit den Nähereien los!
Zuerst zieht ihr die Jeans an und schlagt die Hosenbeine bis zu der Höhe hoch, wie sie später sein sollen. Zieht die Hose behutsam aus und breitet sie glatt vor euch aus. Mit ein paar Stecknadeln markiert ihr die Höhe des Umschlagrandes.
Anschließend schlagt ihr die Hosenbeine wieder aus.
Jetzt wird es etwas komplizierter. Die Nadel markiert wie hoch der Hosenumschlag sein muss, damit nun der Umschlagrand nicht zu dick ist und alles etwas wurstig aussehen lässt, schneidet ihr einen Teil der Hosenbeine ab. Dabei ist zu beachten, dass ihr nicht zu viel abschneidet. Schneidet also circa die Hälfte der Länge bis zu der Nadel ab, im nächsten Schritt schlagt ihr das Hosenbein auf, bis zu der Stelle wohin die Nadel reicht. Nun könnt ihr individuell entscheiden, ob euch der Rand zu dick ist, wenn dies der Fall ist schneidet einfach vorsichtig noch einen kleinen Streifen ab.. bis ihr zufrieden seid. Passt aber auf, dass ihr nicht zu viel abschneidet und kein Nahtrand mehr übrig bleibt.
Sobald ihr damit zufrieden seid, schlagt den Rand bis zu der Nadel um und steckt ihn mit ein paar Stecknadeln fest, passt aber auf, dass ihr nicht aus Versehen beide Beinteile (vorne/hinten) aneinander feststeckt.
Damit sich der Rand nicht wieder umschlagen kann und alles hübsch an seinem Platz bleibt, näht ihr ihn mit ein paar Stichen fest. Die Ränder allerdings müssen gut vernäht sein, sonst klappen sie einfach nach außen weg. Damit die Naht nun nicht auf dem Stoff thront, näht einfach eine bereits vorhandene Naht nach, wie unten gezeigt.
Die Umschlagfläche näht ihr an drei Punkten mit ein paar wenigen Stichen fest, so kann nichts verrutschen und nichts ausfransen.
Dies ist nun die Stelle, an der ihr wieder einsteigen solltet, denn jetzt geht es daran die Jeans zu bearbeiten. Nun sucht ihr einzelne Stellen aus, die ihr bearbeiten wollt. Wichtig an dieser Stelle ist, dass es keine Stellen sind, die beim anziehen oder bewegen ausreißen, außer es ist beabsichtigt.
Solch eine Stelle wäre beispielsweise das Kniegelenk. Gut eignen sich die äußeren Ränder der Beine.
Für das Folgende solltet ihr lieber ins Freie gehen oder an einen Ort, an dem man gut staubsaugen kann, denn jetzt wird es fusslig. Nehmt nun das Sandpapier, je gröber desto besser und beginnt in scheuernden Bewegungen Löcher in den Stoff zu reiben. Streicht ihr nach unten entstehen kleine Löcher, streicht ihr seitwärts nach außen hin weg, erhaltet ihr die einzelnen Gewebefäden, die durchsichtig aber nicht löchrig sind. Durch das Sandpapier reibt ihr die einzelnen Stofffasern auf, die nun als kleine blaue Fusselmäuse durch den Raum schweben und sich wirklich überall wiederfinden lassen, auch noch Wochen später! Daher den kleinen räumlichen Tipp am Anfang. Sobald ihr nun an den gewünschten Stellen euer Werk getan habt, fahrt mit dem Einwegrasierer zart über die Löcher hinweg, auf diese Weise entfernt ihr zarte Faserreste an den Rändern der Löcher.
Und schon ist sie fertig eure lässige Jeans im Used-Look! Es muss ja nicht immer die Treuere sein, auch mit einfachen Sachen lassen sich tolle Effekte erreichen. Die günstigste Art ist natürlich eine alte Hose zu nehmen, die an manchen Stellen schon einen natürlichen Used-Look habt und peppt sie nur an manchen Stellen zusätzlich etwas auf. Solche Hosen eigenen sich auch super, um erst etwas zu üben, so könnt ihr gleich die Effekte anbringen, die ihr haben wollt! Ganz egal, alles was euch Spaß macht!
Und hier ist meine Jeans, die mir hoffentlich noch viel Freude bereiten wird und die mich über die vielen kleinen blauen Fusselmäuschen in meinen kleinen Vier-Wänden hinwegtrösten wird!
Habt noch einen schönen Tag!